Ein Beitrag zur Glaubwürdigkeit der Kirche   

Pilotprojekt will Seelsorge in den Altenheimen stärken

Anfang Februar ist das Pilotprojekt „Begleiter*innen in der Seelsorge“ gestartet. Es ist ein Angebot der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe, Hospizarbeit und Pflege im Diözesan-Caritasverband Freiburg (DiAG AHP) und des Erzbischöflichen Seelsorgeamtes. Ziel ist es, die Seelsorge in stationären Einrichtungen der Altenhilfe zu stärken.

Entstanden ist das Projekt aus der Erkenntnis, dass im Altenpflegeheim existentielle Fragen und religiöse Themen an Bedeutung gewinnen. Studien belegen die positive Wirkung von Seelsorge sowohl bei Bewohner*innen, als auch bei Angehörigen. Dazu kam die Aufforderung und Ermutigung, im Rahmen der Kirchenentwicklung 2030 „neue Orte kirchlichen Lebens“ wie zum Beispiel Seniorenheime „wahrzunehmen und zu fördern“. Die von Erzbischof Stephan Burger im Juni 2022 in Kraft gesetzten Strategischen Ziele sehen unter anderem eine „verstärkte Zusammenarbeit von Caritas und Pastoral in ihrem gemeinsamen Handeln auf allen Ebenen“ vor.

Vor diesem Hintergrund wurde in einem längeren Vorbereitungsprozess das Pilotprojekt entwickelt, das jetzt mit 14 teilnehmenden Altenhilfeeinrichtungen der Caritas an den Start ging. In vier jeweils dreitägigen Modulen werden Mitarbeitende dazu befähigt, die Menschen in ihren Einrichtungen seelsorgerlich zu begleiten und die christliche Einrichtungskultur mitzugestalten. In dem mehrstufigen Kurs sprechen die Teilnehmenden über ihre Glaubenserfahrungen und werden in die Praxis des seelsorglichen Gesprächs und die Gestaltung von religiösen Ritualen eingeführt. Am Ende werden sie als „Begleiter*in in der Seelsorge“ beauftragt. Als solche tragen sie dann Mitverantwortung für die Seelsorge in ihrer Altenpflegeeinrichtung, indem sie seelsorgliche Angebote in Absprache mit dem örtlichen Seelsorgeteam organisieren und selbst durchführen.

„Perspektivisch können Begleiter*innen in der Seelsorge auch in weiteren einrichtungsbezogenen Handlungsfeldern der Caritas sinnvoll zum Einsatz kommen“, meint Ilona Grammer. Die Referentin für Stationäre Altenhilfe im Diözesan-Caritasverband hat maßgeblich am Zustandekommen des Projekts mitgewirkt. Sie ist überzeugt davon, dass das Projekt gelingt, wenn die kirchlichen Verantwortlichen für die Altenheimseelsorge einerseits und die Akteure der verbandlichen Caritas und ihrer Einrichtungen eng kooperieren und sich gleichermaßen für eine Zukunft der Seelsorge innerhalb des Sozial- und Gesundheitswesens stark machen. Indem sich stationäre Einrichtungen als Orte kirchlichen Lebens etablierten, so Grammer, leisteten sie einen Beitrag zur Glaubwürdigkeit der Kirche.

Das jetzt gestartete Projekt wird zunächst über zwei Jahre erprobt und von der Katholischen Hochschule Freiburg wissenschaftlich begleitet. Finanziert wird es je zur Hälfte über Projektmittel und durch die teilnehmenden Einrichtungen.

Die Erfahrung nach dem ersten Modul, in dem es unter anderem um das christliche Gottes- und Menschenbild und die eigene Glaubensbiografie ging, stimmen die Projektverantwortlichen zuversichtlich: Die Teilnehmenden meldeten unisono zurück, dass sie den neuen Weg gestärkt weitergehen wollen.

Text: Thomas Maier (Caritasverband Freiburg)

 

Wir freuen uns, dass wir Frau Barbara Steiger für das Amt der seelsorgerlichen Begleitung gewinnen konnten und wünschen ihr einen guten Start und viel Spaß in der Ausbildung.